Hotel & Restaurant Kranichsberg
Woltersdorf bei Berlin

Geschichten 

über das Hotel & Restaurant Kranichsberg

Seebad Rüdersdorf, 10. Juli 1887

Liebe Frau!

Eben komme ich von einem reizenden Spaziergang nach der Woltersdorfer Schleuse zurück, wo ich in dem „Gasthaus zum Kranichsberg“ einen Gilka und eine Flasche Soda genoß, Beides zusammen kostete 20 Pfennige; der Gilka 5, das Sodawasser 15; dergleichen tat mir wohl, ich bin nun mal fürs Kleine, da ich das Große nicht haben kann. Vielleicht wäre ich aber auch unter allen Umständen fürs Kleine.

Auf der Woltersdorfer Schleuse war ein großes Leben. Überall (wie auch hier) Vorstadtehepaare mit merkwürdig forschen und hübschen Weibern, manche sehr hübsch, und alle von einer kolossalen Sicherheit und Befriedigtheit. Sie wirken ganz glücklich und haben wohl auch Grund dazu; sie sind gesund, die meisten in anderen Umständen, hübsche Kinder um sich her und verfügen über einen Mann, der gehorcht und für alles sorgt und nicht bloß zärtlich, sondern von seinem Ehegespons auch noch sehr eingenommen ist – unendlich harmlose, aber von sich, ihrem Wert und Können stark überzogene Menschen.

Woltersdorf hat eine komplizierte Lage. Dorf, Schleuse, Kietz sind weit voneinander getrennt, und bilden sozusagen drei Ortschaften; der Kietz, weil auf einer Landzunge zwischen zwei Seen gelegen, heißt Interlaken, so daß ich also Deinem Wunsche prompt nachkam und mich auf der Stelle nach Interlaken begab.

 -  Dein Th. F. (Theodore Fontane) 

Georgi Dimitroff soll im Frühjahr 1931 drei Tage in Woltersdorf verbracht haben. Er lebte seit 1923 in der Emigration in Deutschland und war der Vertreter der Gewerkschaften Bulgariens im Mitteleuropäischen Büro der Gewerkschaftsinternationale“, Sitz Berlin. Das Europäische Sekretariat hatte einmal im Jahr eine Sitzung, die illegal außerhalb Berlins stattfand.

Im Frühjahr 1931 fand in Woltersdorf die dreitägige Zusammenkunft statt. Der Hotelbesitzer Günther hatte sein Haus „Kranichsberg“ zur Verfügung gestellt, so wie er es schon zuvor für Schulungen des „Einheitsverbandes der Metallarbeiter Berlins“ getan hatte.

Georgi Dimitroff soll ebenfalls anwesend gewesen sein.

Die Teilnehmer waren in folgenden Einrichtungen untergebracht: Hotel Kranichsberg, Haus am Flakensee, Lokal Schöps am Kalksee. Tagungsorte waren das Haus am Flakensee, und das Lokal Schöps am Kalksee. 


Die Zeitungsartikel zur Wetterkatastrophe im Juli 1926

Die folgenden Artikel handeln von der Katastrophe, welche zum Tod von 14 Menschen durch einen Erdrutsch führten und die Kegelbahn des Hotels zerstörten.